Psyche stärken in Unternehmen
Die Mitarbeitenden gehören zum wichtigsten Kapital von Firmen und Unternehmen. Es lohnt sich deshalb, ihrer Gesundheit Sorge zu tragen.
Psychische Belastungen in der Arbeitswelt sind heute eine Realität, mit der Arbeitgeber, Führungskräfte sowie Arbeitnehmende konfrontiert sind. Die Kampagne «Wie geht’s dir?» zeigt auf, wie dieser Realität begegnet werden kann und bietet Tipps und Materialien zur Förderung der psychischen Gesundheit in Unternehmen.
Inhalte der Kampagne sind nach Absprache und unter Angabe der Quelle frei verwendbar und können für Online-Massnahmen genutzt werden. Die Broschüren sowie ausgewähltes Kampagnenmaterial können nach Rücksprache mit kontakt@wie-gehts-dir.ch mit eigenem Unternehmenslogo personalisiert werden.
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Firmen und Unternehmen haben die Kraft, das Tabu rund um psychische Erkrankungen zu brechen, indem sie über psychische Gesundheit reden lernen. «Wie geht’s dir?» bietet neben Broschüren Plakate, Flyer, Poster und Kleber, die das Sprechen über Gefühle und psychische Belastungen fördern.
Das Material eignet sich zum Auflegen und zum Verteilen an Veranstaltungen und Tagungen, als Material in Aus- und Weiterbildungen sowie für Einzelgespräche mit Mitarbeitenden.
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Die Führung von Mitarbeitenden bedeutet Verantwortung – auch für das Wohlbefinden der Angestellten. Je früher man die Warnzeichen einer psychischen Belastung erkennt und reagiert, desto grösser ist die Chance, dass sich die Abwärtsspirale stoppen lässt.
Die Broschüre bietet Tipps, wie die psychische Gesundheit von Mitarbeitenden geschützt werden kann. Sie zeigt zudem auf, wie man psychische Belastungen frühzeitig erkennt, Mitarbeitende darauf anspricht und was man tun kann, wenn sie erkranken.
Download Broschüre (PDF, 16 Seiten)
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Es gibt mehrere Faktoren, die darüber entscheiden, wie gut das Arbeitsumfeld für unsere psychische Gesundheit ist. Viele davon können wir beeinflussen. Für uns selbst, aber auch für unsere Arbeitskolleginnen und -kollegen.
Die Broschüre fasst kurz und gut verständlich zusammen, wie der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz Sorge getragen werden kann, was Warnzeichen sind und wie man vorgehen kann, wenn die eigene Gesundheit oder die unserer Kolleginnen und Kollegen gefährdet ist.Download Broschüre (PDF, 12 Seiten)
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Verschliesse nicht die Augen, wenn du merkst, dass mit einem Mitarbeiter, einer Mitarbeiterin etwas nicht stimmt. Suche das Gespräch mit ihm oder ihr. Indem man den Mitarbeitenden Wertschätzung schenkt, schafft man Nähe und Vertrauen. Das ist die Basis, damit sich die betroffenen Personen öffnen können.
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Wenn psychische Belastungen von Mitarbeitenden andauern, kann es hilfreich sein, Massnahmen ausserhalb des Arbeitsplatzes zu vereinbaren. Beispielsweise ein Arztbesuch zur Abklärung der Schlafprobleme oder zum Sicherstellen, dass kein Burnout vorliegt. Oder eine Beratung durch eine psychologische Fachperson zur Unterstützung im Umgang mit Stress.
Auch Vorgesetzte können sich im Umgang mit psychisch belasteten Mitarbeitenden beraten lassen. «Wie geht’s dir?» bietet eine Übersicht mit Adressen von professionellen Beratungsstellen.
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Gerade am Arbeitsplatz können sich anbahnende psychische Probleme frühzeitig erkannt und damit viel Leid und hohe Folgekosten – auch für die Unternehmung oder die Organisation – vermieden werden.
ensa bietet Kurse für Führungskräfte, Mitarbeitende und Berufsbildende zur Sensibilisierung im Umgang mit psychischen Erkrankungen. In den Kursen lernt man, wie man auf Betroffene von psychischen Schwierigkeiten zugehen und Erste Hilfe leisten kann.
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Die Gesundheitsförderung Schweiz bietet nützliche Tipps, Angebote, Studien, Publikationen, News und Events zur Unterstützung von Organisationen im Aufbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements.
Die BGM-Foren Aargau, Bern-Solothurn, Ostschweiz, Region Basel, Tessin und Zürich verbreiten BGM in ihren Regionen und unterstützen Betriebe bei der Einführung und Umsetzung des Gesundheitsmanagements.
In der Podcast-Reihe «BGM-Impuls» spricht Eva Keller, Leiterin des Forum BGM Zürich, regelmässig über neue Entwicklungen und hilfreiche Herangehensweisen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement. Norina Schwendener, Projektleitein von «Wie geht’s dir?», war zu Gast und gab Tipps wie Unternehmen das Tabu brechen können, um offen über die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz zu sprechen.
Podcast-Folge hören
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Regelmässige Interaktionen mit Kolleginnen, Kollegen und Vorgesetzten fördern ein Gefühl der Verbundenheit und tragen zu einer positiven Atmosphäre im Team bei.
«Habe ich mir heute schon Zeit genommen, um mit einer Kollegin oder einem Kollegen zu sprechen?»
«Wie reagiere ich, wenn sich mir ein*e Mitarbeitende mit einer psychischen Belastung anvertraut?»
Diese und weitere Reflexionsfragen sowie praktische Tipps sind in dem Dokument «Impulse für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz». Es basiert auf den sechs Impulsen zur Stärkung der psychischen Gesundheit der «Wie geht's dir?»-Kampagne.
Das Dokument darf vollständig oder Inhalte davon auszugsweise verwendet werden, unter Angabe der Quelle "Impulse für psychische Gesundheit am Arbeitsplatz, «Wie geht’s dir?»-Kampagne, 2024.". Es darf individuell angepasst und mit betriebsinternen Informationen ergänzt werden.
Tipps & Reflexionsfragen für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (PDF, 16 Seiten)
Tipps & Reflexionsfragen für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (Word, 16 Seiten)Tipps & Reflexionsfragen für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz - Kurzversion (PDF, 5 Seiten)
Tipps & Reflexionsfragen für die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz (Word, 5 Seiten) -
Wie die Stadtverwaltung Dübendorf die psychische Gesundheit zum Thema machte
In der Stadtverwaltung Dübendorf arbeiten mehr als 250 Mitarbeitende in über 30 Abteilungen und Bereichen – von den Einwohnerdiensten über die Kinder- und Jugendarbeit bis zu den Steuern, der Stadtpolizei und den Unterhaltsdiensten. Seit über 20 Jahren hat die Stadt Dübendorf einen Sicherheitsbeauftragten (SIBE), der in einem Pensum von 10 Prozent plus 20 Prozent Assistenz für die Arbeitssicherheit der Mitarbeitenden zuständig ist.
Über schwierige Gefühle sprechen mit dem Emotionen ABC
Die Stadtverwaltung bestellte «Wie geht’s dir?» Plakate mit dem Emotionen-ABC. Die Buchstaben wurden ausgeschnitten und an interessierte Führungspersonen einen Bund mit Kärtchen verteilt, die das gesamte Alphabet umfassen. «Die Idee war, dass Mitarbeitende beispielsweise als Einstieg in eine Teamsitzung ein Kärtchen auswählen und etwas dazu sagen». Die Stichworte gaben den Mitarbeitenden die Gelegenheit, auch Dinge anzusprechen, für die sie vorher keinen Raum sahen oder keine Worte fanden.
Statements von Mitarbeitenden veröffentlichen
Die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung wurden für ein Statement angefragt, wie sie ihr Wohlbefinden stärken. Als Inspiration dienten die «10 Schritte für psychische Gesundheit» des Netzwerks Psychische Gesundheit Schweiz. Mitarbeitende beschrieben in diesen Statements, wie sie aktiv und kreativ bleiben, wie sie ihre Selbstakzeptanz stärken, sich erholen oder wie sie Beziehungen und Freundschaften pflegen. Publiziert wurden die Statements im Intranet der Stadtverwaltung
Mittagsveranstaltungen durchführen
Die Abteilungen gestalteten eine Mittagsveranstaltung, in denen ihr spezifischer Umgang mit psychischer Gesundheit im Fokus stand. Entstanden sind fünf Anlässe, die trotz Freiwilligkeit gut besucht wurden. Die Jugendarbeit organisierte beispielsweise einen Workshop, in dem es darum ging, wie die Mitarbeitenden mit Anfeindungen und Beschimpfungen umgehen. Die Stadtpolizei schilderte in einer Mittagsveranstaltung, wie sie sich auf grössere Einsätze vorbereitet. Mitarbeitende des Zivilstandsamts berichteten, wie sie am Schalter mit dem Wechsel von ganz unterschiedlichen Situationen umgehen: von der Anfrage nach einem Heiratstermin über die Meldung einer Geburt bis zum Abholen einer Urne. Im Anschluss an die 30 bis 40-minütigen Veranstaltungen, die als Arbeitszeit aufgeschrieben werden konnten, lud die Stadtverwaltung zu einem kleinen Lunch ein, der als Pause galt und bei dem sich die Teilnehmenden austauschen konnten.Im Wald baden
Als weitere Massnahme wurden für interessierte Mitarbeitende zwei Freizeit-Anlässe zum Thema Waldbaden mit einer professionellen «Waldbaderin» und dem Dübendorfer Förster organisiert. An zwei Daten tauchten je fünfzehn Mitarbeitende in die japanische Achtsamkeitspraxis Shinrin Yoku (Waldbaden) ein, nahmen den Wald mit allen Sinnen und aus ungewöhnlichen Perspektiven wahr und erhielten gleichzeitig noch spannende Infos über den Wald und seine Bewohner.Resonanz zu den Massnahmen
Auch wenn sich viele schwertun, über die psychische Gesundheit zu sprechen: Die Resonanz auf diesen Schwerpunkt sei gut gewesen und kritische Stimmen habe es keine gegeben. Die BGM-Massnahmen waren ausserdem kostengünstig. Gerade die Mittagsveranstaltungen kamen bei den Mitarbeitenden sehr gut an. Es hat ihnen Spass gemacht, eine Veranstaltung zu gestalten. Die Mitarbeitenden schätzen zudem den Austausch über das Thema psychische Gesundheit, das sie im Alltag in unterschiedlicher Weise beschäftigt.